Das Forschungsprojekt EnTeR untersuchte die Wirkung von technischen Regulierungen in der Transformation des Gebäudeparks und deren Integration in das zukünftige Energiesystem (abgekürzt TER). Darauf basierend werden Vorschläge für zukünftige Stellschrauben in der Energiegesetzgebung hergeleitet.
Die internationale Analyse zeigte, dass TER in ihrer derzeitigen Ausgestaltung trotz ihrer bisherigen Erfolge bei der Effizienzsteigerung im Gebäudesektor an Grenzen stossen. Vor allem wenn es um die Dekarbonisierung des Gebäudesektors geht. Die Literatur listet hierfür folgende fünf Schwachstellen auf: (i) Weitere Steigerung der Energieeffizienz, (ii) Berücksichtigung der «Grauen Energie», (iii) Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien, (iv) Schliessen des «Performance Gaps» und (v) Beschleunigung der Sanierungsrate. Durch technisch-ökonomische Optimierungen ( (Energy Hub Optimierung, Pareto Front) konnten Lösungen für den Gebäudepark Schweiz aufgezeigt werden, mit welchen spezifische CO2,eq-Emissionen unter 10 kgCO2,eq/m2 erreicht werden – typischerweise bei CO2,eq-Vermeidungskosten von 200–400 CHF/tCO2,eq gegenüber kostenoptimierten Lösungen.
Um ein bestmögliches regulatorisches Umfeld zu schaffen mit dem Ziel, dass sich der Gebäudepark in die gewünschte Richtung entwickelt, wurde ein TER Konzept basierend auf dem Lebenszyklus einer Immobilie entwickelt (Erstellung, Betrieb und Rückbau):
Für die Erstellung (Planungs- und Bauphase) wird die TER «Leistungsgrenze» vorgeschlagen. Die Begrenzung der Kapazitäten (Elektrizität, Heizung und Kühlung) führt zu energieeffizienten Gebäuden, indem die Netzbelastung verringert und Anreize für die Installation von Anlagen zur Erzeugung und/oder Speicherung von Strom aus erneuerbaren Energiequellen gesetzt werden.
Für den Betrieb (Nutzung) wird die TER «Energiemix» vorgeschlagen. Mit der vorgeschlagenen TER wird die Menge der erlaubten CO2-Emissionen während der Betriebsphase begrenzt. Mit Hilfe von Smart Meters und digitalen Datenplattformen.
Für den Rückbau (Material) wird die TER «Materialzyklus» vorgeschlagen. Die vorgeschlagene TER soll diesen ‚grauen’ Anteil reduzieren, indem eine Recyclinggebühr auf Baumaterialien erhoben wird.
Dr. Kristina Orehounig
Head of Urban Energy Systems Laboratory
Empa - Swiss Federal Laboratories for Materials Science and Technology
Überlandstrasse 129
8600 Dübendorf
Tel.: +41 58 765 43 57
E-Mail: kristina.orehounig@empa.ch
Prof. Matthias Sulzer
Urban Energy Systems Laboratory
Empa - Swiss Federal Laboratories for Materials Science and Technology
Überlandstrasse 129
8600 Dübendorf
Tel.: +41 58 765 47 29
E-Mail: matthias.sulzer@empa.ch
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