Das Schweizer Stromsystem ist komplex und zusätzlich mit den anderen Energiesektoren und mit dem europäischen Markt eng verflochten. Für die Transformation im Sinn der Energiestrategie 2050 ist eine Kombination von verschiedenen Massnahmen notwendig, die möglichst gut aufeinander abgestimmt und EU-kompatibel sein müssen. Eine Echogruppe mit Fachleuten aus Wirtschaft und Verwaltung (siehe Impressum) hat die Empfehlungen mit Blick auf Wirkung und Machbarkeit diskutiert und bewertet.
Um den Anteil der neuen erneuerbaren Energien deutlich zu erhöhen, ist in erster Linie die Politik gefordert. Sie muss mit flexiblen, auf die Marktreife der einzelnen Technologien abgestimmten Instrumenten eine effiziente Unterstützung sicherstellen. Dazu gehören auch der breite Einsatz von CO2-Abgaben und bessere Rahmenbedingungen für lokale Organisationsmodelle wie Eigenverbrauchergemeinschaften. Die neuen erneuerbaren Energien sind ins Stromsystem zu integrieren und schrittweise in den freien Markt zu überführen.
Ein kosteneffizientes Sicherstellen der langfristigen Stabilität des Schweizer Stromsystems muss zusätzlich zum Netzausbau auch auf der Nachfrageseite ansetzen. Der Stromverbrauch soll flexibel auf die steigende Volatilität des Stromangebots abgestimmt werden. Dezentrale Speicherlösungen können die angestrebte Flexibilität unterstützen. EVU müssen Instrumente zur Lenkung der Nachfrage entwickeln und die Politik die dafür notwendigen Rahmenbedingungen schaffen.
Ohne Zugang zum europäischen Strommarkt werden die Kosten für die Versorgungssicherheit erheblich steigen. Das Stromabkommen mit der EU ist darum zentral. Um den so oder so wachsenden Lieferrisiken aus dem Ausland zu begegnen, muss die Politik zudem möglichst wirtschaftliche Lösungen erarbeiten.
Um Widersprüche und Leerläufe bei der angestrebten Transformation des Stromsystems zu verhindern, müssen Politik und Verwaltung eine über alle Ebenen hinweg konsistente Strategie erarbeiten. Gefordert ist die Bereitschaft der verschiedenen Interessengruppen zu pragmatischen Kompromissen im Interesse des Gesamtsystems. Die Gesamtstrategie muss aber auch Freiräume für Experimente offenlassen.
Alle Aussagen dieser Seiten bilden den Stand des Wissens per 09.09.2019 ab. Impressum.