Fokus auf Lebensqualität, nicht auf Umwelt
Eine weitere Erkenntnis aus der Studie lässt aufhorchen: Die Menschen in der Schweiz haben nicht unbedingt das Gefühl, Teil eines gesellschaftlichen Entscheidungsprozesses zu sein. Sie fühlen sich auch nicht eingeladen, sich als Bürgerinnen und Bürger in energiepolitische Debatten einzubringen. Das zeigt auf, dass es nicht reicht, regelmässig abstimmen zu dürfen und zu wissen, wie das politische System funktioniert.
Um das zu ändern, schlagen die Forschenden Massnahmen zur Förderung der Bürgerkompetenz und der diskursiven Partizipation von Erwachsenen vor. Selbst kurze Gespräche liessen sich so gestalten, dass sie Wirkung zeigen. Solche Aktivitäten werden gut aufgenommen und sind attraktiv, wenn sie darauf ausgerichtet sind, individuelles und gegenseitiges Lernen sowie den Austausch und eine sachliche Diskussion zu ermöglichen.
Welche Inhalte sollen dabei im Vordergrund stehen? Die Antwort liefern die Resultate zur Bürger- und Konsumentenperspektive: Diese haben nämlich ergeben, dass Fragen zur Lebensqualität und Gerechtigkeit bei beiden Betrachtungsweisen hoch gewichtet werden.
Das Forschungsteam schlägt deshalb vor, den Fokus auf Fragen der Lebensqualität zu legen. Damit widerspricht es der weit verbreiteten Annahme, zur Erhöhung der gesellschaftlichen Akzeptanz energiepolitischer Massnahmen sei in erster Linie eine Aufklärung über natürliche Ressourcen und die Folgen für die Umwelt nötig.
Mit einem Fokus auf die Lebensqualität nehme man die Leute und ihre spezielle Expertise ernst – ohne dass diese die Natur vergessen. Die Ergebnisse der Forschung zeigten, dass die Umwelt auch dann eine wichtige Rolle spielte, wenn die Lebensqualität ins Zentrum der Diskussion über energiepolitische Massnahmen gestellt wurde.