Beton ist der in der Schweiz am häufigsten verwendete Baustoff – doch ist er sehr energieaufwändig: Denn die Herstellung von Zement – einem wichtigen Bestandteil des Betons – ist energieintensiv und setzt enorme Mengen CO2 frei: Zu seiner Gewinnung werden die beiden Ausgangsmaterialien Kalkstein, Ton und Mergel auf rund 1500 Grad Celsius erhitzt und zu einem Bindemittel umgewandelt. Dieses nennt sich Klinker. Der Klinker wird gemahlen und wird – zusammen mit anderen Inhaltstoffen wie Gips – so zu Zement zu bekommen. Beim Brennen entsteht pro Tonne Zement eine halbe Tonne CO2.
Im Rahmen des Verbundprojektes «Energiearmer Beton» wurden Methoden und Materialien entwickelt, welche Beton umweltfreundlicher machen. Forschende der EPFL haben sich in diesem Unterprojekt nun einem speziellen Material angenommen: Ultrahochleistungs-Faserbeton (UHFB). Dieser enthält heute eine grosse Menge Stahlfasern und einen hohen Anteil an Zement. Um ihn ökologischer zum machen, haben der EPFL-Wissenschaftler Emmanuel Denarié und sein Mitarbeiter Amir Hajiesmaeili einen neuen Ultrahochleistungs-Faserbeton entwickelt, der im Vergleich zu bestehenden Lösungen seine Umweltkosten um 75 Prozent reduziert. Und dies mit vergleichbaren Eigenschaften bezüglich Festigkeit, Verformbarkeit sowie dem Schutz gegen Flüssigkeiten und Gasen.