Ein wichtiger Aspekt der Energiestrategie 2050 ist die vermehrt dezentrale Energieversorgung. Als Energielieferanten kommen unter anderem stationäre Brennstoffzellen in Frage, besonders die sogenannten Hochtemperatur-Brennstoffzellen, die mit einer Temperatur von bis zu 900 Grad arbeiten. Punkto Effizienz sind diese Kleinkraftwerke unschlagbar: Eine Brennstoffzelle kann einen Haushalt gleichzeitig mit Strom und Wärme beliefern, und dabei 95 Prozent der Energie im Brennstoff nutzbar machen. Demgegenüber erreicht die heutige Energieversorgung der Haushalte, die sich aus Netzstrom und fossilen Energieträgern speist, insgesamt eine Effizienz von lediglich 60 Prozent.
Dank ihrer hohen Effizienz stossen Hochtemperatur-Brennstoffzellen auch weniger CO2 aus als die heute verbreiteten Energielieferanten. Der CO2-Ausstoss lässt sich noch weiter senken, wenn als Brennstoff CO2-neutrales Gas aus erneuerbaren Quellen wie Biomasse verwendet wird.
Bis anhin konnten sich jedoch Brennstoffzellen als Energiequelle nicht durchsetzen. Ein Problem ist ihre relativ kurze Lebensdauer, die die Geräte verteuert. Ausserdem sind Hochtemperatur-Brennstoffzellen empfindlich auf Schwefelverbindungen, wie sie etwa in Biogas vorkommen. Daher werden solche Verunreinigungen zuerst aus dem Gas entfernt – das ist aufwändig.
Die Achillesferse der Hochtemperatur-Brennstoffzelle ist der Katalysator, der die Brennstoffmoleküle aufspaltet und so Wasserstoff für die energieerzeugende Reaktion freisetzt. Herkömmliche Katalysatoren vertragen wiederholtes An- und Abschalten schlecht, weil dabei der katalytisch aktive Bestandteil Nickel verklumpt und mit der Zeit seine Funktion verliert. Ähnlich wirkt sich auch die hohe Betriebstemperatur mit der Zeit schädigend aus.