Die Hälfte des Energieverbrauchs in der Schweiz fliesst in die Produktion von Wärme. Wir benutzen sie, um Gebäude zu heizen, Wasser für den Haushalt zu erwärmen oder industrielle Prozesse anzutreiben. Betrachtet man nur den Stromverbrauch, gehen ganze 40 Prozent davon ins Wärmen und Kühlen.
Nun geben viele Heizprozesse ihrerseits Wärme an die Umwelt ab oder erzeugen neue Wärmeenergie, die sich nutzen liesse. Doch heute verpufft diese Ressource noch vielerorts in der Luft. «Wir sollten Abwärme künftig konsequenter nutzen», sagt darum Matthias Koebel, Materialforscher an der Empa in Dübendorf. Eine Möglichkeit dazu sind sogenannte Adsorptionswärmepumpen. Mit solchen Anlagen liesse sich beispielsweise Abwärme von Fabriken, Rechenzentren oder thermischen Solaranlagen auffangen und wiederverwenden. Allerdings waren die Anlagen bislang vergleichsweise ineffizient und darum teuer. Nun hat Koebel zusammen mit seinem Team den Kern solcher Wärmepumpen – das Sorptionsmaterial – weiterentwickelt und effizienter gemacht. Die Arbeit war ein Unterprojekt des Verbundprojekts «Wärmenutzung durch Sorptionstechnologie», welches zum Ziel hatte, Adsorptionswärmepumpen zur Marktfähigkeit zu bringen.