In der Schweiz geht nach wie vor viel Energie in Form von Abwärme verloren. Zwar wird mancherorts bereits Abwärme genutzt, beispielsweise jene von Kehrichtverbrennungsanlagen. Damit lassen sich Gebäude, sogar ganze Quartiere heizen. Aber noch immer verpufft wertvolle Abwärme etwa von Fabriken oder Rechenzentren in der Luft. Das liegt unter anderem daran, dass die Temperatur der Wärme häufig zu tief ist, um sie direkt zu nutzen. Hier könnten künftig sogenannte Adsorptionswärmepumpen helfen. Ähnlich wie konventionelle Kompressionswärmepumpen können sie Wärme auffangen und vermehren. Zudem haben Adsorptionswärmepumpen im Vergleich zu Kompressionswärmepumpen einen Vorteil: Sie benötigen fast keinen Strom, sondern nutzen die Wärme als Antrieb.
Bisher waren die Anlagen aber vergleichsweise teuer. Zudem gab es keine durchdachten Szenarien, die zeigten, in welche bestehenden Wärme-Infrastrukturen die Anlagen am besten eingefügt werden könnten. Deshalb hat Stéphane Citherlet, Physiker an der Fachhochschule Westschweiz in Yverdon, zusammen mit seinem Forschungsteam mögliche Anwendungen in der Praxis evaluiert und dabei auch ermittelt, welche technischen Anforderungen die Wärmepumpen jeweils erfüllen müssten. Die Arbeit war Teil des Verbundprojekts «Wärmenutzung durch Sorptionstechnologie» – darin beschäftigten sich weitere Unterprojekte mit der technischen Weiterentwicklung der Anlagen, mit deren Einfluss auf die Umwelt und deren Wirtschaftlichkeit. Ziel des Verbundprojekts war es, die Adsorptionswärmepumpen möglichst bis zur Marktreife weiterzuentwickeln.