In Zukunft muss der CO2-Ausstoss der Schweiz sinken, das verlangt die Energiestrategie 2050. Ein Schritt auf dem Weg dies zu erreichen, liegt darin, die Ressource Wärme effizienter zu nutzen. Denn für die Wärme, die wir benötigen, um Gebäude zu heizen, Warmwasser zu produzieren oder in industriellen Prozessen Materialien zu trocknen oder zu schmelzen, wenden wir die Hälfte unseres gesamten Energieverbrauchs auf. Und diese Energie stammt nach wie vor überwiegend aus fossilen Quellen wie Erdöl und Erdgas.
Nun liesse sich Wärmeenergie effizienter nutzen, und zwar indem mehr Abwärme als bisher zurückgewonnen und wiederverwendet würde. Möglich machen das sogenannte Adsorptionswärmepumpen. Ähnlich wie konventionelle Kompressionswärmepumpen können solche Anlagen Wärme auffangen und aufwerten. Dazu benötigen sie im Gegensatz zu den konventionellen Wärmepumpen fast keinen Strom, sondern nutzen die Wärme als Antrieb. Das funktioniert ab einer Eingangstemperatur von 35 bis 60 Grad Celsius. So könnten Adsorptionswärmepumpen beispielsweise Abwärme von Fabriken, Rechenzentren oder erneuerbare Wärmeenergie von thermischen Solaranlagen beziehen. Allerdings fehlten bislang Bewertungen über deren Einfluss auf die Umwelt und deren Wirtschaftlichkeit. Das haben Forschende der Gruppe für Technologie-Assessment des Paul Scherrer Instituts (PSI) nun geändert und eine umfassende Nachhaltigkeitsbewertung erarbeitet.
Sie erstellten zum einen eine Ökobilanz, in welcher sie den gesamten Lebenszyklus einer Adsorptionswärmepumpe analysierten – von der Herstellung über die Nutzung bis zur Entsorgung. Zum anderen führten sie eine detaillierte Kostenrechnung durch. «Mit diesen Bewertungen haben wir eine Entscheidungsgrundlage für die zukünftige Einführung der Anlagen geschaffen», sagt Peter Burgherr, Leiter des Projekts. «So lassen sich die Vor- und Nachteile verschiedener Einsatzstrategien identifizieren. Zudem können wir die Anlagen so mit anderen, bereits etablierten Technologien vergleichen.»