Konkrete Renovationsprojekte
Um zu praxisrelevanten Erkenntnissen zu kommen, testet «Active Interfaces» seine Ansätze mit ganz konkreten Renovationsprojekten. Dies ist mehreren Teilprojekten gelungen, beispielsweise in einer Studie in Neuchâtel. Dort zeigten Forschende der EPFL, dass sich GiPV bei der Renovation von Fassaden unterschiedlich alter Häuser einsetzen lässt.
Das Verbundprojekt liefert in verschiedenen Bereichen wichtige Erkenntnisse für den zukünftigen Einsatz von GiPV:
- Gebäude: Die Kombination von Gebäudehülle und Stromerzeugung senkt den Verbrauch fossiler Energien sowie den Ausstoss von Treibhausgasen. Gleichzeitig sparen Hausbesitzer Material und Stromkosten.
- Finanzielle Attraktivität: Auch wenn die Anfangsinvestitionen in Sanierungsprojekte mit GiPV höher sind als die Kosten für eine herkömmliche Sanierung, lohnt sich der Aufwand langfristig. Die Amortisationszeit ist kürzer als die erwartete Nutzungsdauer einer GiPV.
- Marktkonditionen und Regulierung: Im Jahr 2014 haben sich die Kantone auf neue Standards der Energiegesetzgebung in Gebäuden geeinigt (Es handelt sich um die vierte Revision der Mustervorschriften der Kantone im Energiebereich MuKEn). Nur wenn die MuKEn von den Kantonen sinnvoll implementiert wird, könnte das die Verbreitung von GiPV signifikant verbessern.
- Akzeptanz: Eine Umfrage zeigt, dass Hausbesitzer GiPV gegenüber positiv eingestellt sind. Von 500 befragten Hausbesitzern scheuten sich 85 Prozent nicht vor den höheren Anfangskosten angesichts der langfristigen Vorteile.
- Reduktion der Komplexität: Es braucht einfachere Lösungen, um die GiPV attraktiver für Hausbesitzer und Investoren zu machen. Erst wenn Anbieter zum Beispiel «schlüsselfertige» Solardächer in Renovationsprojekten anbieten, wird die Technologie eine grössere Verbreitung finden.
Bei all den positiven Erkenntnissen: Es gibt noch viel Arbeit für alle Stakeholder. Gesetzgeber, Architektinnen und Architekten, Hausbesitzer und Technologieanbieter müssen Hand in Hand zusammenarbeiten, um das neue Feld der GiPV rasch zu erobern.
Alle Informationen zum Verbundprojekt finden sich auf www.activeinterfaces.ch.