Karbonatisierung messen
Der neue Beton ist also umweltfreundlich. Doch muss er auch beständig sein. Um dies zu testen, hat das Team der EPFL die Karbonatisierung des neuen Betons untersucht. Damit wird im Bauwesen eine chemische Reaktion bezeichnet, die im Beton bei Anwesenheit von Kohlendioxid und Feuchtigkeit abläuft. Dadurch verändert sich der pH-Wert des Betons und die darin aus Gründen der Statik eingelagerten Stahlelemente werden anfällig für Rost.
Um die Karbonatisierung zu messen, haben die Wissenschaftler Methoden entwickelt, die den chemischen Prozess im Beton künstlich herbeiführen, ohne den Prozess an sich zu verändern. Sie simulierten also die natürliche Karbonatisierung. Die Simulation zeigte, welche Faktoren den Prozess beeinflussen. Neben der Feuchtigkeit sind das die Porosität des Betons und dessen Zusammensetzung. Dabei zeigte sich, dass der gebrannte Ölschiefer und der Kalkstein, die den traditionellen Zement teilweise ersetzten, eine positive Wirkung hatten: Sie hemmten die Karbonatisierung.
Generell lassen die Resultate darauf schliessen, dass der Effekt der Karbonatisierung auf die Struktur des Betons kleiner ist, als bisher angenommen wurde. Denn seine Struktur verändert sich offensichtlich auch, wenn er austrocknet.