Gebäude sind derzeit verantwortlich für 40 Prozent des weltweiten Energieverbrauchs. Im Moment ist das Teure dabei vor allem der Betrieb der Gebäude. Dieser Energieverbrauch wird sich aber durch energieeffiziente Bauweisen, welche die Energiestrategie 2050 anstrebt, beträchtlich senken lassen. Und damit rückt mehr die sogenannte «graue Energie», die für die Herstellung der Materialien und für den Bau gebraucht wird, in den Fokus. Dabei sind Baustrukturen ohne Stahl eine Möglichkeit, die graue Energie zu senken, denn die Stahlproduktion ist sehr energieaufwändig. Eine Alternative zu Stahl ist Holz. Es ist auch ein CO2-Speicher und könnte so zur Reduzierung des CO2-Ausstossesin die Luft beitragen.
Das Wunderkind unter den Hölzern ist die Buche, denn sie verfügt über eine hohe Festigkeit und ist ein breit verfügbarer Rohstoff in der Schweiz. Bisher wird Buche aber vorwiegend als Energieholz genutzt, im Holzbau dominieren Nadelhölzer. Buche hat also ein ungenutztes Potential.
Forscher der ETH haben in diesem Unterprojekt untersucht, wie Buche in Kombination mit Beton besser genutzt werden und so Stahl ersetzen könnte. Dies in Deckenkonstruktionen. In diesen Holz-Beton-Verbunddecken übernehmen Buchenplatten sowohl die Funktion der Schalung als auch der Bewehrung und erlauben eine signifikante Reduktion von Beton und Stahlbewehrung im Vergleich zu Stahlbetonflachdecken.
So genannte Holz-Beton-Verbunddecken bestehen aus Holzelementen, welche mit einer Betonplatte schubfest verbunden sind. Im Vergleich zu reinen Holzdecken erhöht der Beton die Steifigkeit und Masse der Decken. Die wiederum verbessert das Schwingungsverhalten, den Schallschutz und den Brandschutz – macht das Bauelement also gebrauchstauglicher.
Allerdings haben solche Hybrid-Konstruktionen auch einige Nachteile: Sie sind meist nur einachsig belastbar, was unterstützende Elemente wie Balken und Wände nötig macht. Dies schränkt die architektonische Gestaltungsfreiheit ein. Zudem braucht es grosse Mengen von Verbindungsmitteln, um den Beton und das Holz zusammenzuhalten. Auch führen solche Verbindungen zu hohen lokalen Beanspruchungen des Materials und können unter Korrosion leiden.
Deshalb haben die Forscher untersucht, wie Holz-Beton günstiger, belastbarer und nachhaltiger werden könnte.