In Zukunft wird die Energieversorgung der Schweiz dezentralisierter: Neben einigen Grosskraftwerken werden immer mehr kleine, dezentrale Kraftwerke Energie produzieren. Zum Beispiel Wind- und Solarparks, aber auch Photovoltaik- oder Solarthermie-Anlagen einzelner Wohnhäuser. Dazu kommen Systeme, welche die Schwankungen in der Energieproduktion aus erneuerbaren Quellen ausgleichen, indem sie überschüssige Energie speichern oder umwandeln – etwa Batterien, Wärmespeicher, Wärmepumpen oder sogenannte Power-to-Gas-Systeme. Letztere wandeln Strom in Gase wie Wasserstoff oder Methan um, welche später jederzeit zum Heizen oder zum Antreiben von Fahrzeugen benutzt werden können.
Doch um das Stromnetz in einer solchen dezentralen Versorgung stabil zu halten und gleichzeitig das Maximum aus den Anlagen herauszuholen, wird es nötig, die Anlagen miteinander zu verbinden. «Wir müssen die Erzeugung der Energie direkt mit dem Verbrauch koppeln», erklärt Marco Mazzotti, Professor für Verfahrenstechnik bei der ETH Zürich. Möglich machen das sogenannte Multi-Energy-Hubs. Sie steuern die unterschiedlichen Energiesysteme und vernetzen sie miteinander.