Kochen mit Solarstrom, Duschen mit Erdwärme und was an Energie gerade nicht genutzt wird, landet für einen späteren Zeitpunkt in Batterien oder fliesst ganz einfach weiter zum Nachbarn. Statt einzelne Gebäude sollen ganze Quartiere mit erneuerbaren Energien versorgt werden – möglich machen das sogenannte Multi-Energy-Hub-Systeme (MES).
Je nachdem, was vor Ort an Energiequellen verfügbar ist, können die Multienergiesysteme unterschiedlich zusammengesetzt sein: sei dies Windkraft, Photovoltaik oder Wärmepumpen mit Batterien als Energiespeicher. Ein weiterer Bestandteil sind Elektrolyseure, die einen Überschuss an Wind- oder Solarstrom in ein Brenngas wie Wasserstoff umwandeln. Daraus können Brennstoffzellen – wenn die Sonne nicht scheint oder der Wind nicht weht – wieder Strom und Wärme produzieren. Dieses Verfahren wird auch Power-to-Gas-Technologie genannt. Weitere Teilmodule eines Multienergiesystems sind erdgasbetriebene Blockheizkraftwerke – Anlagen, die ihren Brennstoff doppelt nutzen, indem sie gleichzeitig Wärme und Strom erzeugen.