Geeignete Flächen für die Installation von Solarpanels zu finden, ist in der kleinen Schweiz nicht einfach. Was liegt da näher, als die energetisch brachliegenden Gebäudeoberflächen zu nutzen? 40 Prozent der sonnenzugewandten Dachflächen von Gebäuden würden ausreichen, um das Produktionsziel der Energiestrategie 2050 von 11 Terawattstunden Solarstrom bis ins Jahr 2050 zu erreichen. 30 Prozent der geplanten Kapazität könnten ausserdem Gebäudefassaden übernehmen.
Gebäudehüllen, die Sonnenlicht in Strom umwandeln, existieren schon. Die sogenannte «Gebäudeintegrierte Photovoltaik», kurz GiPV, wird aber noch selten eingesetzt. Denn Architekten und Architektinnen haben wenig Interesse, ihre Projekte mit unschönen Solarmodulen einzukleiden.
Forschende des CSEM in Neuenburg und der EPFL Lausanne arbeiten daran, GiPV beliebter zu machen. Sie streben nichts weniger als einen Paradigmenwechsel an: Photovoltaik soll nicht als energietechnisches Problem, sondern als architektonischer Gestaltungsspielraum verstanden werden. Dazu müssen zuallererst die ästhetischen Möglichkeiten der GiPV erweitert werden.