Die Energiestrategie 2050 will etwa 20 Prozent des zukünftigen Strombedarfs mit Sonnenenergie decken. Die Chancen, dass dies gelingt, stehen gut. Denn eine neue Generation von Solarzellen steht in den Startlöchern. Diese basiert auf dem Zukunftsmaterial Perowskit – es ist günstig, leicht zu verarbeiten und kann Licht sehr effizient absorbieren. Besonders hohe Wirkungsgrade erreichen die sogenannten Tandemzellen – sie sind aus zwei Schichten aufgebaut, von denen jede einen anderen Teil des Lichtspektrums verwertet.
Die neuen Solarzellen stehen aber noch vor ihrer grössten Herausforderung – dem Schritt vom Labor in den produktiven Betrieb. Entscheidend ist die Frage, wie hoch die Energieausbeute der installierten Anlagen im realen Einsatz ausfallen wird. Das hängt nicht von der Solarzelle allein ab, sondern auch vom Funktionieren der Solarmodule unter realistischen Umweltbedingungen.
Forschende der ZHAW Winterthur haben diese komplexe Fragestellung am Computer untersucht. In Zusammenarbeit mit den Labors der Empa und der ETH Lausanne entwickelten sie einen Werkzeugkasten von numerischen Modellen, die von der Physik einzelner Solarzellen bis zum Stromertrag eines installierten Moduls von Tandemzellen alle Stufen der Stromerzeugung aus Sonnenlicht simulieren können.