Ein ganzheitlicher Ansatz
Die Forschenden waren sich bewusst, dass überlegene Effizienz unter Laborbedingungen allein nicht genügt. Damit die neuen Solarzellen den Markt erobern können, müssen sie auch wirtschaftlich, nachhaltig, und nicht zuletzt auch schön sein – nur so haben sie eine Chance auf grosse Verbreitung. Aus diesem Grund befassten sich drei der sechs Teilprojekte schwerpunktmässig mit den praktischen Einsatzmöglichkeiten der neuen Technologie.
Eine zentrale Frage dabei ist, wie der Stromertrag unter realen Witterungs- und Strahlungsverhältnissen ausfallen wird. Um dies zu berechnen, entwickelten die Forschenden einen Werkzeugkasten von Computermodellen, welche von der Physik der Solarzellen bis zum Betrieb der Anlage an einem konkreten Ort die ganze Kette der Stromproduktion simulieren. Diese Simulationstools lassen sich sowohl für die Forschung als auch für die Planung von Solarpanels mit der neuen Technologie einsetzen.
Mit der neuen Generation von Solaranlagen wollen die Forschenden vermehrt das Potenzial von Gebäudeoberflächen nutzen. Dabei sollen zusätzlich zu den Dächern auch die Fassaden Strom produzieren – das Konzept nennt sich Gebäudeintegrierte Photovoltaik (GiPV). Diese Idee voranzutreiben, war das Ziel eines weiteren Teilprojektes. Die Forschenden entwickelten dazu stromerzeugende Fassadenmodule, die Nachhaltigkeit mit Ästhetik verbinden. Mit attraktiven Farben und Texturen bieten diese Solarpanels neue Gestaltungsmöglichkeiten für die Architektur.
Die unaufdringlichen Solarfassaden stossen bei der Bevölkerung durchaus auf Anklang – so lautet eines der Resultate des sechsten Teilprojekts. Dieses beurteilte die Nachhaltigkeit der neuen Solarzellen in wirtschaftlicher, ökologischer und sozialer Hinsicht. Dabei untersuchten die Forschenden auch Strategien, wie das Stromnetz künftig den grossen Anteil an Solarstrom aufnehmen kann. Insgesamt kriegen die Perowskit-Solarzellen aus dieser ganzheitlichen Analyse eine gute Machbarkeitsprognose – Voraussetzung ist allerdings eine genügende Lebensdauer.