Überlegte Änderungen der Rahmenbedingungen zeigen Wirkung

Ein grosser Teil des menschlichen Verhaltens ist automatisiert und folgt damit vorhersehbaren Mustern. Das sogenannte Nudging (engl. Stupsen) nutzt diese Tatsache.Osuna, E, Köng, A-L & Holenstein, M 2018, Schweizer Bevölkerung zu mehr Nachhaltigkeit «stupsen», Die Volkswirtschaft 10/2018, S. 24–27, https://dievolkswirtschaft.ch/content/uploads/2018/09/09_Osuna_Koeng_Holenstein_DE.pdf. Zu Nudging – Definition, Beispiele, Funktionsweisen, Wirksamkeit und ethische Diskussion – siehe Artho, J & Jenny, A 2016, Erweiterung der sozialwissenschaftlichen Grundlagen zur Konzeption von Interventionen im Umweltbereich, Energieforschung Stadt Zürich. Bericht Nr. 32, Forschungsprojekt FP-1.12, S. 29–49, https://www.energieforschung-zuerich.ch/fileadmin/berichte/FP-1.12_Bericht_v2.pdf. Rahmenbedingungen werden so gesetzt, dass sich die Menschen automatisch vermehrt auf eine erwünschte Art und Weise verhalten (siehe «Energietarife können zum Sparen anregen»). Mehrere Projekte des NFP Energie haben gezeigt, dass dieser Mechanismus im Umfeld von Energie und Klima erfolgreich eingesetzt werden kann. Besonders eindrücklich ist der Effekt einer Vorgabe von nachhaltig produzierter Elektrizität als Standardvariante für den Strombezug.Projekt «Sanfte Anreize und Energieverbrauch». Der Anteil des sogenannten Ökostroms stieg durch diese einfache Massnahme von weniger als 2 auf über 80 Prozent. Die überlegte Vorgabe von Auswahlmöglichkeiten besitzt ganz allgemein ein grosses Potenzial, um Verhaltensänderungen anzustossen. Ebenfalls sehr wirkungsvoll sind gezielte Eingriffe in die Infrastruktur. So senken bauliche Massnahmen wie eine zentrale Waschküche die Anzahl der Waschzyklen.Projekt «Effizienter Energieverbrauch in Privathaushalten». Dabei muss allerdings beachtet werden, dass Nudges, die als schulmeisterlich wahrgenommen werden oder deren Ziele gar umstritten sind, Widerstand auslösen. Beispiele dafür sind starke Geschwindigkeitsbegrenzungen oder Gebührenerhöhungen, um möglichst grosse Lenkungseffekte zu erzielen.Projekt «Sanfte Anreize und Energieverbrauch». Artho, J & Jenny, A 2016, Erweiterung der sozialwissenschaftlichen Grundlagen zur Konzeption von Interventionen im Umweltbereich, Energieforschung Stadt Zürich. Bericht Nr. 32, Forschungsprojekt FP-1.12, S. 29–49, https://www.energieforschung-zuerich.ch/fileadmin/berichte/FP-1.12_Bericht_v2.pdf.

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Der äussere Rahmen

Der nationale wie auch der internationale Rechtsrahmen setzen den Möglichkeiten zur nachhaltigen Energieproduktion und den Aktivitäten zur Förderung eines umweltgerechten Energiekonsums Grenzen. Zudem bestimmen sie auch zu einem grossen Teil, in welchem Umfeld Akzeptanz erreicht werden muss.

Auswirkungen

Kosten-Nutzen-Überlegungen beeinflussen die Akzeptanz von Änderungen des Status quo fundamental. Je nach Kontext können materielle Vor- und Nachteile aber eine unterschiedlich starke Wirkung entfalten.

Gesellschaft

Das Alltagsverhalten wird hauptsächlich durch zwei weitgehend unbewusst wirkende Faktoren bestimmt: Soziale Normen werden automatisch von der Gemeinschaft übernommen und Routinen folgen mechanisch den immer gleichen Abläufen.

Information

Wissen ist eine wichtige Voraussetzung für energieeffizientes Handeln. Doch Wissen allein genügt nicht.

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